Bordeaux Primeurs 2024

Reisebericht Bordeaux en primeur Jahrgang 2024



Der Jahrgang 2024

Es gibt Reisen, die gehen unter die Haut – und manche Jahrgänge, die einen nicht mehr loslassen. Unsere Reise zur Primeur-Woche nach Bordeaux war genau so ein Moment: intensiv, erkenntnisreich und vor allem voller Leidenschaft für große Weine. Wir durften die ersten Fassproben des Jahrgangs 2024 verkosten – in genau jener en primeur Woche, in der Fachwelt, Presse und internationale Händler zusammenkommen, um sich ein Urteil zu bilden: über Qualität, Stil und Zukunft eines Jahrgangs. Und dieser Jahrgang hatte es in sich…

2024 war geprägt von Wetterextremen. Viel Regen, kühle Phasen und der massive Befall durch Mehltau machten das Jahr zu einem wahren Kraftakt für die Winzerinnen und Winzer. Viele verloren über die Hälfte ihrer Ernte – bei manchen Betrieben waren es bis zu 70 %. Ganze Parzellen mussten aussortiert werden, Selektion wurde zur Kunst – und der Zeitpunkt der Lese, die noch die brauchbare Reife der Trauben hervorbringen musste, zum Risiko.
Es war ein Jahrgang der Kontraste, der Entscheidungen – und der echten Sieger.
Denn wer im richtigen Moment Mut hatte, wer sorgfältig gelesen, rigoros sortiert und mit Feingefühl ausgebaut hat, konnte Großes schaffen. Genau diese Weine haben wir für Euch gesucht – und gefunden.

Start zur Bordeaux Subskription 2024

Tertre Roteboeuf 2024 – ein Ereignis, das sich einprägt

Zum ersten Mal besuchen wir das legendäre Weingut Tertre Rôteboeuf – und werden von der Familie Mitjavile mit herzlicher Begeisterung empfangen. Schon im Keller, beim Probieren des 2024er, wird klar: Dieser Wein ist weit mehr als eine Momentaufnahme eines Jahrgangs – er ist Ausdruck einer kompromisslosen Philosophie. Auch in herausfordernden Jahren gelingt es dem Weingut, eine beeindruckende Konstanz und Tiefe zu bewahren.

Der Schlüssel liegt im langen Hängen der Trauben – eine bewusste Entscheidung, die diesem Jahrgang eine außergewöhnliche Balance verleiht. Was wir im Glas haben, ist ein Wein mit beeindruckender Struktur und einer fast monumentalen Länge, wie wir sie en primeur nur äußerst selten erleben.


Die Tannine? Perfekt geschliffen, mit Präzision auf den Punkt gebracht. Aromatisch eröffnet sich ein feines Spiel aus Feuerstein und einer Spur Périgord-Trüffel, unterlegt von dezenten Noten von Cassis und einem Hauch sous-bois. All das getragen von einer kühlen, fast kristallinen Frische, die dem Wein eine faszinierende Lebendigkeit verleiht. Und dann ist da noch dieses zarte Echo von Lakritz – elegant, mineralisch, fast schwebend.

Ein großer Tertre Rôteboeuf. Und vielleicht mehr noch: eine emotionale Erinnerung an das, was große Weine ausmacht

Château Troplong Mondot 2024 – klassisch, präzise, voller Spannung

Château Troplong Mondot – unser Herzensweingut, das wir seit dem Jahrgang 2022 mit großer Überzeugung führen – verkörpert wie kaum ein anderes Haus die ursprüngliche Idee von W23: kompromisslose Qualität, charaktervolle Weine und das Vertrauen in die Zeit.

Der Jahrgang 2024 war zweifellos eine Herausforderung. Und doch zeigt Troplong Mondot, wie klassisch und gleichzeitig vielschichtig ein Wein in einem solchen Jahr sein kann. Was wir im Glas haben, ist ein Wein mit exzellenter Struktur, schöner Balance und bemerkenswerter Länge. Die Tannine sind fein gezeichnet und tragen den Wein mit ruhiger Kraft – technisch ist alles da, was wir uns von einem großen Saint-Émilion wünschen.

Und doch bleibt er im Ausdruck noch zurückhaltend. Seine wahre Größe liegt in der Zukunft. Aromatisch umspielen feine Noten von Menthol, ein Hauch weißer Schokolade und frische Kräuter – insbesondere Minze – das Geschmacksbild und verleihen dem Wein eine faszinierende, kühle Tiefe.

Der Wein gehört für uns zu den großen Gewinnern am rechten Ufer.

Château Ausone & die Vauthier-Weine – Präzision, Persönlichkeit und pure Klasse

Wieder einmal verkosten wir die gesamte Palette der Familie Vauthier – vom Moulin Saint-Georges über La Clotte bis hin zum großen Château Ausone selbst. Was sich uns hier präsentiert, ist ein beeindruckendes Zeugnis kompromissloser Selektion und stilistischer Klarheit. In einem Jahrgang voller Herausforderungen zählt dieses Weingut ohne Zweifel zu den ganz großen Gewinnern.

Château Moulin Saint-Georges 2024

Moulin Saint-Georges zeigt sich hervorragend ausbalanciert – mit einer lebendigen Säure, strukturierter Frucht und einer charmanten, feinen Süße, die sofort Trinkfreude aufkommen lässt. Die Textur ist seidig, dabei lebhaft und frisch, getragen von einer präzisen Mineralität. Die rote Frucht bleibt präsent bis in das lange, feinkörnige Finale – ein Saint-Émilion mit Seele und Charakter. Für sein Segment ein ganz starker Auftritt.

Château La Clotte 2024

La Clotte legt die nächste Stufe: kraftvoller, dichter, mit einem festen, eng gefassten Gaumen und großer aromatischer Breite. Dunkle Beeren, Graphit und ein Hauch von Lakritze entfalten sich Schicht um Schicht. Die Tannine sind präzise integriert, wirken wie maßgeschneidert. Besonders bemerkenswert ist die Tiefe dieses Weins – er wirkt fokussiert, energisch und dennoch geschmeidig.

Château Ausone 2024

Ausone schließlich bleibt, was es ist: einer der ganz großen Könige des rechten Ufers. Der 2024er glänzt mit würziger Tiefe, einer noblen kühlen Aromatik und einer Balance, die fast schon überirdisch erscheint. Süße, Säure, Struktur – alles wirkt wie aus einem Guss. Die Frucht changiert zwischen schwarzen Kirschen, Veilchen, Stein und subtilen Kräuternoten, getragen von einer vibrierenden Frische und noblem Tannin. Ein Wein mit unglaublicher Länge, innerer Ruhe und einer Präzision, die nur ganz wenigen gelingt. Ein Monument in Seide.

Philippe Baillarguet, der Kellermeister von Ausone, hat einmal mehr ein Meisterwerk geschaffen. Auch wenn wir im Vergleich zu den ganz großen Legenden aus diesem Haus noch nicht zur vollen Punktzahl greifen, sind wir sicher: 98+ Punkte jetzt, 99 bei der Flaschenverkostung – mit Ansage. Ein echtes Ausrufezeichen im Jahrgang 2024. Chapeau!

Château La Conseillante 2024 – klassischer Pomerol mit Seele

Mit dem Jahrgang 2024 präsentiert sich Château La Conseillante als Inbegriff eines klassischen Pomerol – und begeistert uns mit seiner Eleganz. Die Cuvée aus 80 % Merlot und 20 % Cabernet Franc steht in der Tradition großer Jahrgänge wie 2004, den wir hier direkt daneben gereift verkosten konnten.

Mit dem Jahrgang 2024 präsentiert sich Château La Conseillante als Inbegriff eines klassischen Pomerol – und begeistert uns mit einer fast nostalgischen Eleganz. Die Cuvée aus 80 % Merlot und 20 % Cabernet Franc steht in der Tradition großer Jahrgänge wie 2004, den wir hier direkt daneben gereift verkosten konnten. Der Alkoholgehalt liegt bei moderaten 13,5 Vol.-%, und dennoch besitzt der Wein eine Tiefe und Kraft, die beeindruckt. Langlebige, dabei präzise integrierte Tannine tragen einen Wein mit bemerkenswerter Länge, klassischer Struktur und feiner, subtiler Süße am Gaumen – getragen von einem aromatischen Profil, das an die große Schule der 70er, 80er und frühen 90er erinnert.

Ein Langstreckenläufer mit Anmut, Klarheit und Seele – und ein leuchtendes Beispiel dafür, was durch kompromisslose Selektion (mehr als 50 % der Ernte wurden nicht vinifiziert) erreicht werden kann.

Enclos Payrol 2024 – Das stille Meisterwerk zwischen Petrus und Trotanoy

Mitten im Herzen von Pomerol, eingebettet zwischen den legendären Châteaux Petrus und Trotanoy, liegt das winzige, aber bemerkenswerte Weingut Enclos Payrol. Auf nur etwa 0,9 Hektar entstehen hier jährlich rund 1.000 Flaschen eines Weins, der das Terroir dieser prestigeträchtigen Nachbarschaft in beeindruckender Weise widerspiegelt.

Der Enclos Payrol 2024 präsentiert sich in der Nase zunächst zurückhaltend, doch am Gaumen entfaltet er eine bemerkenswerte Tiefe und Länge. Die Tannine sind fein strukturiert und tragen zu einem anhaltenden, eleganten Abgang bei. Aromen von dunklen Kirschen, Veilchen, Trüffel und einem Hauch von Lakritz verleihen dem Wein eine komplexe, aber harmonische Aromatik, die an die großen Weine der Region erinnert.

Mit dem Jahrgang 2024 präsentiert sich Château La Conseillante als Inbegriff eines klassischen Pomerol – und begeistert uns mit einer fast nostalgischen Eleganz. Die Cuvée aus 80 % Merlot und 20 % Cabernet Franc steht in der Tradition großer Jahrgänge wie 2004, den wir hier direkt daneben gereift verkosten konnten. Der Alkoholgehalt liegt bei moderaten 13,5 Vol.-%, und dennoch besitzt der Wein eine Tiefe und Kraft, die beeindruckt. Langlebige, dabei präzise integrierte Tannine tragen einen Wein mit bemerkenswerter Länge, klassischer Struktur und feiner, subtiler Süße am Gaumen – getragen von einem aromatischen Profil, das an die große Schule der 70er, 80er und frühen 90er erinnert. Die Nähe zu Petrus und Trotanoy ist nicht nur geografisch, sondern auch sensorisch spürbar. Wie bei seinen berühmten Nachbarn zeigt Enclos Payrol eine beeindruckende Balance zwischen Kraft und Finesse, unterstützt durch die charakteristischen Böden aus Lehm und Eisen, die für die Tiefe und Komplexität des Weins verantwortlich sind.
Die Weinbereitung erfolgt mit großer Sorgfalt und Respekt vor dem Terroir. Der Winzer arbeitet mit einer zurückhaltenden Hand, um die natürlichen Qualitäten des Weins hervorzuheben, ohne sie zu überlagern. Das Ergebnis ist ein authentischer Pomerol, der sowohl Kenner als auch Entdecker begeistert.

Enclos Payrol ist ein herausragendes Beispiel für die Exzellenz, die in den kleinsten Parzellen von Pomerol gefunden werden kann. Ein Wein, der sowohl durch seine Herkunft als auch durch seine Qualität überzeugt und in keiner Sammlung fehlen sollte.

Clos de Baies – Charakter, Charme und Präzision aus Saint-Émilion

Der Besuch bei Clos de Baies zählt zu den eindrucksvollsten Momenten unserer diesjährigen Primeur-Reise. Inmitten der sanften Hänge von Saint-Émilion treffen wir Philippe Baillarguet – Kellermeister-Legende von Château Ausone – und seinem Bruder Bruno zur exklusiven Fassprobe. Was sie uns präsentieren, ist nicht weniger als ein echtes Bekenntnis zur handwerklichen Präzision, zur Geduld und zur Finesse.

Clos des Baies 2024

Der Clos de Baies 2024 (60 % Merlot, 40 % Cabernet Franc) beeindruckt mit einer herrlichen Struktur und jener kühlen Noblesse, die wir von den großen Saint-Émilion-Weinen kennen – und vermissen, wenn sie fehlt. Die Aromatik ist klassisch und tiefgründig: dunkle Kirsche, reife Pflaume, ein Hauch Veilchen und feine Graphitnoten, begleitet von subtilen Nuancen von Zedernholz, Lavendel und ganz zarter Lakritze. Die Tannine sind fein und seidig eingebunden, die Süße am Gaumen dezent und charmant. Die lebendige Säure und ein Hauch Salzigkeit im Abgang machen jeden Schluck zum Erlebnis.

Was uns besonders begeistert: Trotz der Herausforderungen des Jahrgangs 2024 wirken beide Weine vollkommen in sich ruhend. Die Selektion ist kompromisslos – und das Ergebnis voller Ausdruck, Klarheit und Eleganz.

In einer spontanen Vertikalprobe dürfen wir zudem gemeinsam mit Philippe drei weitere Jahrgänge verkosten:

  • 2023 (bald zur Abfüllung bereit): kristallin, geradlinig, mit präziser Frucht, tolle Balance und ein animierender Säurebogen.
  • 2018: In der Nase die typische Wärme des Jahrgangs – am Gaumen jedoch kühl, frisch und von beeindruckender Länge. Die Technik von Philippe Baillarguet zeigt hier ihr ganzes Können.
  • 2017: Der Star des Tages – mit reifer Frucht, beginnenden Tertiärnoten (Trüffel, feuchtes Laub, zartbittere Schokolade, Tabak, Fleur de Sel). In perfekter Trinkreifer, tief und voller Charakter. Klasse Balance zwischen Reife, Frucht und Frische. So schmeckt Saint-Émilion. Ein beeindruckender Abschluss einer sensationellen Verköstigung mit Philippe! Den Wein gibt es exklusiv bei W23:
    👉 Clos des Baies 2017

Clos de Baies ist für uns pure Präzision mit Herz. Und ein Paradebeispiel dafür, wie aus Terroir, Erfahrung und Demut etwas wahrhaft Großes entsteht.

Face Baies du Clos des Baies 2024

Der Face Baies 2024 ist ein reinsortiger Cabernet Franc aus eigener Parzelle direkt aus dem Herzen von Clos des Baies. Die Fassprobe ist ein echtes Statement. Sie ist ein ganz besonderer Moment unserer Reise. Dieser Wein ist das Resultat der Liebe von Philippe Baillarguet zu dieser Rebsoorte, die sonst reinsortig eigenltich nur an der Loire ausgebaut wird.

Strukturbetont, straff und energiegeladen – mit Aromen von wilden dunklen Beeren, zerstoßenem Pfeffer, etwas Lorbeer, feuchter Erde und ganz dezenten Anklängen von Unterholz und Tabak. Ein Wein mit Tiefe und Rasse, der Saint-Émilion von seiner puristischsten Seite zeigt. Saftige dunkle Kirsche, schwarze Johannisbeere, feine Kräuterwürze, ein Hauch Graphit und Zedernholz – getragen von einer vibrierenden Frische und seidiger Struktur. Intensiv, puristisch, mit Tiefe und kühler Eleganz – ein echtes Unikat, das nur ganz wenige überhaupt verkosten dürfen. Der Wein wird exklusiv bei W23 in der Subskription erhältlich sein.

Das ideale Trinkfenster liegt bsi 7 bis 10 Jahren – unser 2016er zeigt genau jetzt, wie brillant dieser Wein reift.
👉 Face Baies du Clos des Baies 2026

Château Pichon-Baron 2024 – Klassik aus Pauillac

Im Jahrgang 2024 besteht die Cuvée aus 87 % Cabernet Sauvignon und 13 % Merlot. Der restliche Merlot fiel leider dem Mehltau zum Opfer – doch was geblieben ist, zeigt sich in einer absolut klassischen Form. Klassisch bedeutet hier nicht – wie so oft – ein Euphemismus für einen schwierigen Jahrgang, sondern steht für einen Stil, der an große Weine der 1980er Jahre erinnert.

Ein typischer, fast archetypischer Pauillac: Der Cabernet führt mit Eleganz, und wir finden schon jetzt deutliche Noten von Leder, Zigarrenkiste und feinstem Tabak. Die Frucht ist da, aber zurückhaltend – wie es sich für einen großen Cabernet Sauvignon gehört, der mit Reife belohnt werden will.
Die Struktur ist beeindruckend: kraftvoll, breit, langgezogen, mit feinkörnigen, perfekt eingebundenen Tanninen. Kein überreifes Fruchtmonster, sondern ein Wein mit Rückgrat und Noblesse. Und vor allem: mit Charakter. Die Tannine sind präsent, aber nicht austauschbar – sie geben dem Wein Tiefe, ohne ihn gefällig glattzubügeln.
Die Länge ist bemerkenswert. Der Nachhall hält minutenlang an und zeigt bereits jetzt ein enormes Reifepotenzial. In zehn bis zwanzig Jahren erwarten wir hier einen klassischen Pauillac mit jener würzig-erdigen Aromatik, die Liebhaber großer Bordeaux so schätzen.

Wir glauben zutiefst an die Zukunft dieses Weins. Wer klassische Bordeaux liebt, wird mit dem Pichon-Baron 2024 auf Jahre hinaus glücklich werden – ideal etwa zu Lammkarree, Wildgerichten oder gereiftem Hartkäse. Oder einfach zum puren Genuß!

Château Suduiraut 2024 – Sauternes in Hochform

Nach dem Jahrhundertwein vor zwei Jahren waren unsere Erwartungen hoch – und sie wurden nicht enttäuscht. Château Suduiraut liefert auch 2024 einen grandiosen Sauternes, der das enorme Potenzial dieses Jahrgangs eindrucksvoll ausschöpft.

Bereits das Bouquet ist betörend: Reife Aprikose, kandierte Orangenschale, geröstete Erdnuss, Lindenblüte und ein Hauch Kamille vereinen sich mit den typischen Honig- und Safrannoten der edlen Botrytis. Dazu gesellen sich feine Kräuteranklänge und eine elegante, fast ätherische Frische – ein komplexes, vielschichtiges Duftbild, das sofort in den Bann zieht. Am Gaumen dann pure Verführung: seidig, dicht, mit großartiger Balance zwischen Süße, Säure und jener salzigen Mineralität, die die besten Sauternes vom Guten unterscheidet. Die Konzentration ist hoch, aber nie schwer – der Wein bleibt tänzerisch und lebendig. Die Botrytis zeigt sich fein dosiert: kein vordergründiges Zuckerwunder, sondern ein Meisterwerk der Ausgewogenheit.
Was Château Suduiraut hier Jahr für Jahr leistet, ist beeindruckend. Die Arbeit im Weinberg, die Präzision bei der Selektion, das Fingerspitzengefühl im Ausbau – all das kulminiert in einem Wein, der zum Meditieren wie zum Genießen einlädt.

Wir sind überzeugt: Das ist ein neuer Langstreckenläufer mit großem Reifepotenzial. In der Jugend zugänglich, in der Reife majestätisch – ein echter Grand Vin de Sauternes. Ob zu Foie Gras, Blauschimmelkäse oder einfach solo – dieser Wein wird über Jahrzehnte Freude bereiten.
Château Suduiraut gehört längst zur absoluten Spitze im Sauternais. Der 2024er ist ein leuchtendes Beispiel dafür.

Château Suduiraut „Vieilles Vignes Sec“ 2024 – Die leise Revolution aus Sauternes

Der Jahrgang 2024 bringt nicht nur großartige edelsüße Weine hervor – auch im trockenen Segment zeigt sich Sauternes in Höchstform. Und mittendrin: der Vieilles Vignes Sec von Château Suduiraut, der uns in diesem Jahr zum ersten Mal wirklich begeistert hat. Ein Weißwein, der aus alten Reben stammt – und das spürt man. Die Tiefe, die Struktur und vor allem die Ausstrahlung dieses Weins sind außergewöhnlich.

Schon das Bouquet zieht uns hinein: Weiße Blüten, Zitronenzeste, Williamsbirne und ein Hauch von Passionsfrucht – dazu gesellen sich feine Noten von Feuerstein, nassem Stein und ein Hauch gerösteter Mandeln. Die Herkunft aus einem edelsüßen Terroir bleibt spürbar, aber der Stil ist glasklar trocken.
Am Gaumen zeigt er sich präzise, geradlinig und doch voller Spannung: eine kühle Frische trifft auf salzige Mineralität, die Säure ist präsent, aber perfekt eingebunden. Das Ganze wirkt wie ein Hybrid aus großer Bordeaux-Klassik und der vibrierenden Energie eines Chablis – ein echtes Highlight!
Die dezente Frucht bleibt stets elegant im Hintergrund und verleiht dem Wein seine charmante Bordeaux-Typizität. Kein modischer Sauvignon-Blender, sondern ein authentischer, eigenständiger Weißwein, der auf ganzer Linie überzeugt.

Dieser Wein ist eine Entdeckung, ein leiser Star, der in den kommenden Jahren noch viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Für Kenner, für Entdecker, für alle, die trockene Weißweine mit Charakter und Herkunft lieben.

Château Pontet-Canet 2024 – Die Kraft der Natur in einem großen Wein

Seit der Gründung von W23 begleitet uns Château Pontet-Canet als einer der ganz Großen – und auch im Jahrgang 2024 bestätigt sich diese besondere Verbindung. In der Cuvée: 52 % Cabernet Sauvignon, 43 % Merlot, 4 % Petit Verdot und 1 % Cabernet Franc. Doch was wirklich zählt, ist, was das Team um Alfred Tesseron wieder in die Flasche gebracht hat – mit Herz, mit Konsequenz und mit einer klaren Philosophie: Biodynamie als Fundament, nicht als Etikett

Die Nase ist ein Erlebnis: tief, erdig, mit Anklängen von warmem Stein, frischem Waldboden, dunkler Kirsche, Holunder, wilden Kräutern und einer Ahnung von Mokka. Kein lärmendes Aromenspektakel, sondern eine nuancierte Vielstimmigkeit, die sich mit Luft immer weiter entfaltet. Die Balance zwischen Frucht, Würze und Mineralität ist außergewöhnlich – und das schon in diesem jugendlichen Stadium.
Am Gaumen erleben wir ein großartiges Spiel der Texturen: die Tannine zeigen sich zunächst zurückhaltend, dann entwickeln sie sich mit beeindruckender Dynamik – seidig, straff, absolut präzise und dabei wunderbar lebendig. Die Struktur ist dicht, aber offen, fast tänzerisch. Das Mundgefühl? Ein Gedicht. Elegant, vibrierend, großzügig – ein Wein, der unmittelbar Freude macht, ohne sich anzubiedern.

Und doch bleibt die Substanz unübersehbar: Das ist ein Langstreckenläufer. Ein Wein, der Jahrzehnte tragen wird.
Wieder einmal erleben wir Gänsehaut. Wieder einmal zeigt Pontet-Canet, dass große Weine nicht von Technik, sondern von Haltung gemacht werden.

Update 23.04.2025
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Château Lafite Rothschild 2024

Ein schwieriges Jahr für Bordeaux – und doch gelingt Lafite Rothschild mit dem 2024er ein Wein, der uns sprachlos zurücklässt. Die Assemblage ist verblüffend und fast schon revolutionär für das Haus: 96 % Cabernet Franc, 3 % Merlot, 1 % Petit Verdot. Kein Cabernet Sauvignon – und dennoch ein Wein, der in Ausdruck und Tiefe nichts vermissen lässt. Im Gegenteil: Er zeigt, wozu Cabernet Franc fähig ist, wenn man ihm die Bühne überlässt.

Die Nase ist ein Ereignis – tief, ätherisch, fast meditativ. Waldboden, Trüffel, feuchtes Unterholz, Steinpilze in Sahnesud, Ragout mit Lorbeer, dazu eine feine Ader Bitterschokolade, ganz dezent, ganz fein verwoben. Es ist ein Duftbild, das nicht laut, sondern tief spricht – und lange nachhallt.
Am Gaumen ist die Textur seidenweich, aber straff. Die Tannine sind von bemerkenswerter Eleganz, tragen die Aromatik mühelos, beinahe schwerelos. Der Wein hat eine Länge, die sich der Zeit entzieht – Minuten nach dem letzten Schluck bleibt der Geschmack präsent, intensiv, fast körperlich spürbar.
Das ist kein typischer Lafite – aber vielleicht ein zukünftiger. Denn dieser Wein zeigt, was möglich ist, wenn man Mut zur Stilverschiebung hat. Während die Zweitweine des Hauses dieses Jahr enttäuschen, erhebt sich der Grand Vin zu etwas Außergewöhnlichem.

Ein Statement, ein Kunstwerk, ein stilles Wunder aus Cabernet Franc.
Vielleicht nicht Lafite, wie wir ihn kennen. Aber vielleicht Lafite, wie wir ihn nie erwartet hätten – und nie wieder vergessen werden.

Château Mouton-Rothschild – Der König aus Pauillac

Die Verköstigung der Weine der Familie Baron Philippe de Rotschild ist immer ein aufregendes Erlebnis.

Grand Vin Mouton Rothschild 2024

In einem Jahrgang, der wie ein geübter Jongleur zwischen Frische und Struktur, Eleganz und Tiefe balanciert, erhebt sich Mouton Rothschild mit königlicher Gelassenheit. Der 2024er ist ein Wein von nobler Statur – geschmeidig wie Samt, getragen von einer tiefgründigen Frucht, die nie laut wird, sondern flüstert in dunklen, kühlen Tönen. Präzision ist das Schlagwort: Jeder Schluck ein Pinselstrich im Gemälde eines perfekt komponierten Pauillac. Die Frische wirkt innerlich – sie hebt, ohne zu treiben, und gibt dem Wein eine vibrierende Energie.
Schon der Zweitwein Le Petit Mouton kündigte Großes an. Seine Nase – ein olfaktorisches Fanal – glänzte mit dem typischen Mouton-Bouquet: Graphit, Cassis, ein Hauch Zedernholz. Wer hier bereits innehielt, der ahnte, dass der Erstwein ein Monument werden würde. Und so war es.

Mouton Rothschild 2024 ist ein großer Pauillac – aristokratisch, aber lebendig. Ein Grand Vin, der tanzt.

Château Clerc Milon 2024

Erwähnenswert ist 2024 vor allem aus dem Hause noch der Château Clerc Milon 2024. Der Wein zeigt sich überaus gelungen: Frisch, saftig, mit dunkler Frucht und einem fein ziselierten Tannin, das sich wie eine filigrane Skulptur durch den Gaumen zieht. Keine Schwere, keine barocke Opulenz – sondern Maß, Eleganz, Trinkfluss.
Ob er den Weg in die Keller unserer Kunden findet, wird am Ende vom Preis abhängen. Qualitativ jedenfalls steht er 2024 wie ein kleiner Obelisk zwischen den großen Tempeln – nicht ganz so mächtig, aber dennoch von bleibendem Eindruck.

Château Rauzan-Ségla 2024 – Margaux in Reinkultur

Was für eine Probe! Nachdem wir diesen Wein im letzten Jahr erstmals als echten Geheimfavoriten entdeckt hatten, hat uns auch der 2024er wieder begeistert – auf ruhige, noble, fast selbstverständliche Art.

Château Rauzan-Ségla zeigt sich im neuen Jahrgang in voller stilistischer Klarheit: ein archetypischer Margaux mit feiner Tanninstruktur, großer Balance, wunderschöner Frucht und einer geradezu mühelosen Eleganz. Schwarze Johannisbeere, florale Noten, ein Hauch Zedernholz – alles ist da, aber nichts laut. Die Länge ist bemerkenswert – und bleibt im Gedächtnis wie ein gut gesetzter Satz. Wer das Wilde, Ungebändigte sucht, wird vielleicht im Norden des Médoc mehr Faszination finden. Rauzan-Ségla hingegen überzeugt mit Anmut, Finesse und einer Struktur, die in ihrer Ruhe fast majestätisch wirkt. Vielleicht ist das weniger „Charakter“ im klassischen Sinne – aber ganz sicher: große Klasse. Besonders spannend war für uns die Möglichkeit, bei der Fassprobe verschiedene Ausbautypen direkt zu vergleichen: Erstbelegungen, gebrauchte Barriques, verschiedene Toastings – und schließlich die Assemblage. Es war lehrreich und faszinierend zu erleben, wie gezielt und feinfühlig hier gearbeitet wird – jedes Detail sitzt.

Für uns bleibt Rauzan-Ségla 2024 einer der schönsten Weine von Margaux – und ein klarer Favorit für die Subskription. 96+ Punkte – klassische Eleganz mit Tiefe und Seele.

Château Léoville-Poyferré, Moulin Riche und Le Crock – Handwerk aus dem Hause Cuvelier

Der Grand Vin Léoville-Poyferré 2024

Léoville-Poyferré präsentiert sich 2024 als einer der ganz großen Weine des Jahrgangs – und vielleicht sogar als Benchmark für Saint-Julien. Der Stil ist glasklar: ein kraftvoller, hochpräziser Wein, getragen von reiner, dunkler Frucht, durchzogen von frischer Säure und mit einem bemerkenswert feinkörnigen Tannin. Alles wirkt wie aus einem Guss – nichts Überflüssiges, kein barocker Überschwang, sondern reine Konzentration auf Struktur, Balance und Tiefe. Der Holzeinsatz ist perfekt eingebunden, verleiht Noblesse, ohne je zu dominieren. Trotz seiner Dichte bleibt der Wein elegant, fast schwerelos in seiner Textur. Im Duft dunkle Kirschen, feine Graphitnoten, Cassis, eine kühle Würze. Im Mund dann fokussiert, druckvoll, langanhaltend – mit einem Finish, das von Energie und Präzision getragen wird.

Die Reben sind hier im Durchschnitt 44 Jahre alt. Der Blend besteht aus 68% Cabernet Sauvignon, 24% Merlot, 6% Cabernet Franc und 2% Petit Verdot und schlägt mit angenehmen 13 Volumenprozent Alkohol auf. Die Lese fand zwischen dem 24. September und 10. Oktober statt. Die Weinbereitung erfolgt in thermoregulierten, doppelwandigen Edelstahltanks mit konischer Form. Grundlage ist eine präzise Parzellenauswahl. Zur Bioprotektion der Trauben werden nicht-saccharomycetische Hefen eingesetzt. Vor der alkoholischen Gärung findet eine kalte Maischemazeration über sechs bis acht Tage statt. Die alkoholische Gärung erfolgt anschließend mit ausgewählten Hefen. Die malolaktische Gärung wird in neuen Barriques durchgeführt. Der Ausbau erfolgt über einen Zeitraum von 18 bis 20 Monaten in französischen Eichenfässern, davon etwa 80 % neu und 20 % aus einem Wein. Die Weine werden traditionell abgezogen und in den Barriques mit Eiweiß geschönt.

Das ist Saint-Julien auf höchstem Niveau, mit klarer Handschrift und großem Potenzial. Ein Château, das seinen Platz an der Spitze Jahr für Jahr bestätigt – 2024 ganz besonders.

Château Moulin Riche 2024

Der Zweitwein? Nicht wirklich. Moulin Riche stammt aus einer eigenständigen Parzelle mit im Schnitt 37 Jahre alten Reben und wird separat vinifiziert. Stilistisch knüpft er an Léoville-Poyferré an. Reife Frucht, feine Würze, straffe Struktur – ein sehr gelungener Saint-Julien mit Charakter. Der 2024er wirkt etwas weicher im Tannin, sofort ansprechend, aber keineswegs simpel. Die Cuvée besteht aus 48% Cabernet Sauvignon, 29% Merlot und 23% Petit Verdot.

Moulin Riche ist für uns ein Geheimtipp mit Anspruch. Gerade in diesem Jahr zeigt er außergewöhnliche Harmonie und Balance – ein „kleiner Poyferré“, der im besten Sinne eigenständig bleibt. Als eigenständige Parzelle innerhalb des Léoville-Poyferré-Portfolios bietet Saint-Julien-Charakter zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis.

Château Le Crock 2024

Der Blick über die Appellationsgrenze lohnt sich: Château Le Crock, das Gut der Cuveliers in Saint-Estèphe, zeigt sich 2024 ebenfalls in starker Form. Der Wein verbindet feste Struktur mit feiner Frucht und bringt genau das mit, was man sich von einem klassischen Bordeaux erwartet: Substanz, Frische, ein gutes Maß an Spannung. Das Tannin ist präsent, aber sehr gut integriert. Im Duft dunkle Beeren, etwas Steinmehl, ein Hauch Lorbeer. Der Geschmack klar und kühl, mit einem mineralischen Unterton, der die Herkunft aus dem Norden des Médoc nicht verleugnet. Die Reben des Château sind im Durchschnitt 49 Jahre alt – ein wertvolles Erbe, das sich im Tiefgang und der Komplexität des Weins widerspiegelt. Die Cuvée des Jahrgangs 2024 setzt sich aus 53 % Cabernet Sauvignon, 35 % Merlot, 7 % Cabernet Franc und 5 % Petit Verdot zusammen. Sehr gelungen, sehr typischer Saint-Estèphe – und ein hervorragender Wert.


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